Araber und Turkmenen beklagen Vertreibungskampagne
Massive Einschüchterung durch dominierende Kurden vor irakischer Volkszählung
Kirkuk - Angehörige der kurdischen Sicherheitskräfte haben in der irakischen Stadt Kirkuk angeblich versucht, im großen Stil Angehörige anderer Volksgruppen zu vertreiben. Die Araber und Turkmenen werfen den Kurden vor, sie wollten dadurch das Ergebnis der für den 24. Oktober geplanten landesweiten Volkszählung manipulieren. "Dutzende von arabischen Familien sind in den vergangenen drei Tagen von Mitgliedern der Parteimilizen der Kurdischen Demokratischen Partei und der Patriotischen Union Kurdistans aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen", sagte der Vize-Gouverneur von Kirkuk, Rakan Saad al-Jabouri, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Für den Fall, dass sie sich weigern sollten, hat man ihnen gedroht, sie zu töten oder mit Gewalt zu vertreiben", fügte er hinzu.
Parteifunktionäre bestreiten Vorwürfe
Rifaat Abdullah, führender Funktionär der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) des irakischen Staatspräsidenten Jalal Talabani, bestritt diese Vorwürfe. Er erklärte, die Polizei und die kurdischen Sicherheitskräfte hätten nur versucht, die zugezogenen Araber dazu zu bewegen, sich bei den Behörden registrieren zu lassen. Er erklärte: "Viele dieser Zugereisten haben sich nicht registrieren lassen, und unter ihnen sind auch Terroristen, die wir geschnappt haben."
Stimmen für Verschiebung der Volkszählung
Die aus Kirkuk stammende turkmenische Parlamentarierin Zala al-Nefti sprach sich für eine Verschiebung der Volkszählung aus, um den Konflikt zwischen Kurden, Arabern und Turkmenen in der Vielvölkerstadt nicht zusätzlich anzuheizen. Die Kurdenparteien fordern eine Eingliederung von Kirkuk in das nordirakische Autonomiegebiet der Kurden. Dies lehnen die anderen Volksgruppen ab. Der frühere irakische Diktator Saddam Hussein hatte versucht, die Stadt, in deren Umgebung bedeutende Erdölvorkommen liegen, durch Umsiedlung zu "arabisieren".
Das kurdische Regionalparlament beschloss im Vorjahr einen Verfassungsentwurf, der die Eingliederung der erdölreichen Provinz Kirkuk und anderer kurdisch bevölkerter Gebiete in die Autonomieregion vorsieht. Laut irakischer Verfassung hätten in diesen umstrittenen Territorien schon lange Volksabstimmungen durchgeführt werden sollen. Kurdische Milizionäre (Peschmerga) kontrollieren weitgehend die von den Kurden beanspruchten Gebiete außerhalb ihrer Autonomieregion. In diesen Territorien leben in beträchtlicher Zahl auch Araber und Turkmenen, die sich den kurdischen Annexionsbestrebungen zu widersetzen versuchen. (APA/dpa)
Parteifunktionäre bestreiten Vorwürfe
Rifaat Abdullah, führender Funktionär der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) des irakischen Staatspräsidenten Jalal Talabani, bestritt diese Vorwürfe. Er erklärte, die Polizei und die kurdischen Sicherheitskräfte hätten nur versucht, die zugezogenen Araber dazu zu bewegen, sich bei den Behörden registrieren zu lassen. Er erklärte: "Viele dieser Zugereisten haben sich nicht registrieren lassen, und unter ihnen sind auch Terroristen, die wir geschnappt haben."
Stimmen für Verschiebung der Volkszählung
Die aus Kirkuk stammende turkmenische Parlamentarierin Zala al-Nefti sprach sich für eine Verschiebung der Volkszählung aus, um den Konflikt zwischen Kurden, Arabern und Turkmenen in der Vielvölkerstadt nicht zusätzlich anzuheizen. Die Kurdenparteien fordern eine Eingliederung von Kirkuk in das nordirakische Autonomiegebiet der Kurden. Dies lehnen die anderen Volksgruppen ab. Der frühere irakische Diktator Saddam Hussein hatte versucht, die Stadt, in deren Umgebung bedeutende Erdölvorkommen liegen, durch Umsiedlung zu "arabisieren".
Das kurdische Regionalparlament beschloss im Vorjahr einen Verfassungsentwurf, der die Eingliederung der erdölreichen Provinz Kirkuk und anderer kurdisch bevölkerter Gebiete in die Autonomieregion vorsieht. Laut irakischer Verfassung hätten in diesen umstrittenen Territorien schon lange Volksabstimmungen durchgeführt werden sollen. Kurdische Milizionäre (Peschmerga) kontrollieren weitgehend die von den Kurden beanspruchten Gebiete außerhalb ihrer Autonomieregion. In diesen Territorien leben in beträchtlicher Zahl auch Araber und Turkmenen, die sich den kurdischen Annexionsbestrebungen zu widersetzen versuchen. (APA/dpa)
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